PHP wurde in den 2000er-Jahren zum Rückgrat des Webs. Fast jede Website, die du damals besucht hast, lief auf PHP - von WordPress bis Facebook. Doch heute hört man immer öfter: PHP ist veraltet. Wird es bald abgeschafft? Gibt es noch einen Grund, es zu lernen? Die Antwort ist einfacher, als viele denken.
PHP ist nicht tot - es hat sich verändert
Viele denken, PHP ist noch so wie vor 15 Jahren: chaotisch, unsicher, schlecht strukturiert. Das stimmt nicht mehr. Seit PHP 7.0 (2015) hat sich das Sprachdesign komplett gewandelt. Die Performance ist bis zu drei Mal schneller als früher. PHP 8.1 (2021) und PHP 8.3 (2023) haben moderne Features wie Union Types, Named Arguments und Readonly Properties eingeführt - Dinge, die früher nur in Java oder C# zu finden waren.
Heute nutzt mehr als 75 % aller Websites mit Content-Management-Systemen PHP - laut W3Techs vom Oktober 2025. Das sind über 200 Millionen Websites. WordPress allein läuft auf über 43 % aller Webseiten weltweit - und WordPress ist PHP. Du kannst nicht einfach eine Technologie abschreiben, die noch immer die Grundlage für so viele digitale Dienste bildet.
Warum denken Leute, PHP sei am Ende?
Weil andere Sprachen lauter sind. Python hat in den letzten Jahren den Titel "Sprache der Zukunft" bekommen - besonders in Data Science, KI und Automatisierung. JavaScript (mit Node.js) dominiert die Frontend- und Full-Stack-Entwicklung. Und dann gibt es noch Go, Rust und .NET, die in Unternehmen für neue Projekte bevorzugt werden.
Doch Lautstärke ist kein Indikator für Relevanz. PHP wird nicht von Startups abgelehnt, weil es schlecht ist - sondern weil es nicht neu ist. Unternehmen, die gerade anfangen, wählen oft Python oder Node.js, weil sie moderne Tools, Frameworks und eine große Community haben. Das ist kein Urteil über PHP - das ist eine Entscheidung für Neuartigkeit.
Ein Beispiel: Ein kleines Unternehmen braucht eine einfache Webseite mit Kontaktformular, Blog und Online-Shop. Was nimmt es? WordPress. Und WordPress ist PHP. Es gibt keinen Grund, das zu ändern - es funktioniert, ist kostengünstig und wird von Tausenden Entwicklern gewartet.
PHP vs Python: Wer gewinnt?
Die Frage "Wird PHP durch Python ersetzt?" taucht oft auf. Beide Sprachen sind leicht zu lernen. Beide laufen auf Webservern. Aber sie lösen unterschiedliche Probleme.
- PHP ist speziell für Webseiten und Server-Seite-Logik optimiert. Es ist eingebaut in fast jeden Webhosting-Anbieter - kein Setup nötig.
- Python ist vielseitig. Es eignet sich für Webentwicklung (Django, Flask), aber auch für Datenanalyse, KI, Skripte, Robotik - und dafür braucht es oft eine komplexe Infrastruktur.
Ein Webentwickler, der eine Website für einen lokalen Friseur baut, wählt PHP - weil er in 30 Minuten eine funktionierende Seite hat. Ein Data Scientist, der Kundendaten analysiert, wählt Python - weil er mit Pandas und Scikit-Learn in Minuten Muster erkennt.
PHP wird nicht durch Python ersetzt - sie bedienen unterschiedliche Märkte. PHP bleibt im Web. Python dominiert die Datenwelt. Sie konkurrieren nicht - sie ergänzen sich.
Was passiert mit alten PHP-Systemen?
Millionen von PHP-Systemen laufen noch - oft mit PHP 5.6 oder 7.2. Viele sind veraltet, unsicher und schwer zu warten. Aber sie funktionieren. Und sie bringen Geld ein. Unternehmen ersetzen sie nicht, weil sie können - sie ersetzen sie, weil sie müssen.
Die Migration von altem PHP zu modernem PHP oder zu anderen Technologien ist teuer und riskant. Ein Unternehmen mit einem 15-jährigen PHP-System wird nicht einfach auf Node.js umsteigen - es wird erst einmal auf PHP 8.3 upgraden, Sicherheitslücken schließen und dann schrittweise modernisieren. Das ist kein Zeichen von Schwäche - das ist Realität.
Die PHP-Community hat reagiert: Frameworks wie Laravel und Symfony bieten heute eine saubere, moderne Architektur - mit Dependency Injection, MVC, ORM und Testbarkeit. Sie machen PHP zu einer professionellen Wahl - auch für große Anwendungen. Die Deutsche Post, die Deutsche Bahn und sogar die Europäische Kommission nutzen Laravel für interne Tools.
PHP ist kein Trend - es ist eine Infrastruktur
Man kann PHP nicht mit einem Trend vergleichen wie React oder Flutter. PHP ist wie Stromleitungen oder Wasserrohre: Du bemerkst es nicht, solange es funktioniert. Es ist die unsichtbare Grundlage, auf der viele digitale Dienste aufbauen.
Wenn du eine Website mit WordPress, Drupal, Magento oder PrestaShop betreibst - du nutzt PHP. Wenn du eine Online-Buchung für einen Arzt, ein Hotel oder einen Friseur machst - du nutzt PHP. Wenn du einen Online-Shop mit PayPal oder Stripe bezahlst - die Backend-Logik ist oft PHP.
Es gibt keine Alternative, die so einfach, so weit verbreitet und so kostengünstig ist. Du kannst nicht einfach alle Webhosting-Anbieter in der Welt umstellen. Das wäre wie alle Autos auf der Welt von Benzin auf Wasserstoff umzurüsten - in einem Jahr.
Warum lernen noch Leute PHP?
Weil es Arbeit gibt. Und weil es leicht ist, einzusteigen.
Ein Anfänger kann heute mit einem einfachen Webhosting-Paket, einem Texteditor und einer kostenlosen Datenbank in einer Woche eine funktionierende Website bauen. Keine Docker-Container, keine komplizierte Konfiguration. Nur PHP-Dateien hochladen - und los.
Die Nachfrage nach PHP-Entwicklern ist groß - besonders in kleinen und mittleren Unternehmen, Agenturen und lokalen Dienstleistern. In Deutschland gibt es Tausende Stellen, die explizit PHP und WordPress verlangen. Die Gehälter liegen zwischen 38.000 und 55.000 Euro brutto im Jahr - je nach Erfahrung und Region.
Und wer PHP kennt, lernt schnell andere Sprachen. Die Logik ist ähnlich. Die Konzepte wie Variablen, Schleifen, Funktionen und Datenbankverbindungen sind überall gleich. PHP ist kein Sackgassen-Training - es ist ein Einstieg.
Was kommt als Nächstes?
PHP wird nicht verschwinden. Es wird sich weiterentwickeln - langsamer als andere Sprachen, aber stetig. PHP 8.4 (2026) wird weitere Optimierungen bringen - besonders für Performance und Typensicherheit.
Die Zukunft von PHP liegt nicht darin, die neue Sprache zu sein - sondern darin, die zuverlässige, stabile, überall verfügbare Wahl zu bleiben. Es wird weiterhin in CMS, E-Commerce und kleinen Webanwendungen dominieren. Große Unternehmen werden es für interne Tools nutzen. Startups werden es ignorieren - aber das ist okay.
PHP ist nicht das Ziel - es ist das Fundament. Und Fundamente verändern sich nicht oft. Sie halten.
Was solltest du tun?
- Wenn du neu anfängst: Lerne PHP - besonders mit Laravel. Es ist die beste Art, moderne Webentwicklung zu lernen, ohne dich in Komplexität zu verlieren.
- Wenn du schon PHP kennst: Upgrade auf PHP 8.3. Nutze Composer, Laravel oder Symfony. Lerne, wie man Tests schreibt und APIs baut.
- Wenn du Python oder JavaScript lernst: Mach das - aber verstehe, dass PHP nicht obsolete ist. Es ist eine andere Werkzeugkiste.
- Wenn du ein Unternehmen leitest: Ersetze alte PHP-Systeme nicht nur, weil sie "alt" wirken. Prüfe Kosten, Risiken und Nutzen. Oft ist Upgraden besser als Umschreiben.
PHP ist nicht tot. Es ist nicht die Zukunft - aber es ist immer noch die Gegenwart. Und die Gegenwart hat noch viele Jahre vor sich.
Wird PHP 2025 noch verwendet?
Ja, PHP wird 2025 noch massiv verwendet. Über 75 % aller Websites mit Content-Management-Systemen laufen auf PHP. WordPress, Drupal und Magento - alle basieren auf PHP. Auch große Unternehmen wie die Deutsche Bahn und die Europäische Kommission nutzen PHP für interne Anwendungen. Es ist keine Nischentechnologie - es ist eine der am häufigsten genutzten Webtechnologien weltweit.
Ist PHP sicher?
PHP selbst ist nicht unsicher - schlechter Code ist unsicher. Seit PHP 7.0 gibt es starke Sicherheitsfeatures: Typensicherheit, sanitizing Funktionen, verbesserte Session-Verwaltung und eingebaute Schutzmechanismen gegen SQL-Injection und XSS. Mit modernen Frameworks wie Laravel oder Symfony wird Sicherheit standardmäßig gewährleistet. Das Problem liegt nicht bei PHP - sondern bei veralteten Installationen oder unerfahrenen Entwicklern.
Sollte ich PHP lernen, wenn ich Webentwickler werden will?
Ja - besonders, wenn du in Deutschland oder Europa arbeiten willst. Es gibt Tausende Stellen für WordPress- und PHP-Entwickler in Agenturen, kleinen Unternehmen und Behörden. PHP ist leicht zu lernen, und mit Laravel bekommst du eine moderne, professionelle Grundlage. Es ist kein Auslaufmodell - es ist ein Einstieg in die Webentwicklung mit hoher praktischer Relevanz.
Ist PHP langsamer als Python oder Node.js?
Nicht mehr. PHP 8.3 ist bis zu 30 % schneller als Python 3.11 in Webanwendungen und vergleichbar mit Node.js bei einfachen Anfragen. In Benchmarks von TechEmpower (2025) schneidet PHP mit Swoole oder RoadRunner sogar besser ab als viele andere Sprachen bei hohen Lasten. Die Geschwindigkeit ist heute kein Argument mehr gegen PHP - nur noch die Architektur und der Entwicklungsstil.
Warum nutzen große Unternehmen PHP?
Weil es funktioniert, kostengünstig ist und leicht zu warten. Unternehmen wie die Deutsche Post nutzen PHP für interne Tools, weil sie mit WordPress oder Laravel schnell neue Anwendungen bauen können - ohne teure Entwicklerteams. PHP ist auch ideal für Legacy-Systeme, die stabil laufen. Es ist nicht die modernste Sprache - aber sie ist die zuverlässigste für viele Anwendungsfälle.
Wird PHP durch AI-Tools ersetzt?
Nein. AI-Tools wie GitHub Copilot oder ChatGPT helfen Entwicklern, PHP-Code schneller zu schreiben - aber sie ersetzen nicht die Notwendigkeit, PHP zu verstehen. Du brauchst immer noch jemanden, der die Logik prüft, die Sicherheit gewährleistet und die Architektur gestaltet. AI ist ein Assistent - nicht ein Ersatz für Erfahrung.