Wie fange ich mit Python an als Anfänger?
Lukas Fehrenbach 1 Dezember 2025 0

Wenn du gerade erst anfängst, dann ist Python die beste Wahl. Es ist nicht nur einfach zu lernen, es ist auch überall zu finden - von Webseiten bis zu Künstlicher Intelligenz. Keine Angst vor komplizierten Befehlen oder langen Erklärungen. Du brauchst nicht mal einen Computer-Experten zu sein, um loszulegen. Hier ist, wie du wirklich anfängst - Schritt für Schritt, ohne Overkill.

Was du brauchst, bevor du startest

Du brauchst nicht viel. Ein Computer (Windows, Mac oder Linux - es funktioniert mit allen), eine Internetverbindung und fünf Minuten Zeit. Keine teure Software. Kein spezielles Gerät. Alles, was du brauchst, ist kostenlos.

Installiere Python selbst. Gehe auf python.org, klicke auf "Download" und wähle die neueste Version (aktuell Python 3.12). Der Installer führt dich durch alles. Klicke einfach auf "Next" bis es fertig ist. Vergiss nicht, das Kästchen mit "Add Python to PATH" zu aktivieren. Das macht später alles viel einfacher.

Dann brauchst du einen Editor. Nichts Kompliziertes. VS Code ist der Standard - und er ist kostenlos. Lade ihn von code.visualstudio.com herunter und installiere ihn. Sobald du ihn öffnest, installiere die Python-Erweiterung von Microsoft. Das gibt dir Syntax-Highlighting, Fehlermeldungen und Autocomplete - wie eine intelligente Tastatur für Python.

Dein erstes Programm: Hallo Welt

Öffne VS Code. Erstelle eine neue Datei und speichere sie als hallo_welt.py. Der Name endet mit .py - das sagt dem Computer: "Das ist Python-Code".

Schreibe einfach:

print("Hallo Welt!")

Drücke die Taste F5. Oder klicke auf den grünen Play-Knopf oben rechts. Und schon siehst du: "Hallo Welt!" in der Konsole. Das ist dein erstes Programm. Es tut nichts Großes - aber es funktioniert. Und das ist der wichtigste Schritt: du hast es geschafft.

Die drei Grundpfeiler von Python

Python hat drei Säulen, die du kennen musst, bevor du weitergehst: Variablen, Bedingungen und Schleifen.

Variablen sind wie kleine Boxen, in denen du Daten speicherst. Zum Beispiel:

name = "Anna"
alter = 25
print(name + " ist " + str(alter) + " Jahre alt.")

Du musst nicht sagen, ob es eine Zahl oder ein Text ist. Python merkt es sich selbst. Das macht es so einfach.

Bedingungen lassen dein Programm entscheiden. Wie ein Ja/Nein-Fragebogen:

alter = 17
if alter >= 18:
    print("Du darfst wählen.")
else:
    print("Warte noch ein paar Jahre.")

Das ist der Kern von Logik. Ohne Bedingungen ist dein Programm nur eine Liste von Befehlen - ohne Denken.

Schleifen wiederholen Dinge. Zum Beispiel, wenn du die Zahlen von 1 bis 5 ausgeben willst:

for zahl in range(1, 6):
    print(zahl)

Das ist alles. Variablen, Bedingungen, Schleifen. Das ist 80 % von allem, was du brauchst, um einfache Programme zu schreiben.

Drei leuchtende Säulen mit den Begriffen Variablen, Bedingungen und Schleifen, umgeben von Python-Code-Snippets, in flacher Design-Ästhetik.

Was du nicht brauchst - und warum

Viele Anfänger versuchen, gleich alles zu lernen: Webentwicklung, Datenanalyse, Machine Learning. Das ist wie lernen, ein Auto zu fahren, während du gleichzeitig den Motor aufbaust. Du wirst nur verwirrt.

Vermeide diese Fallen:

  • Keine Frameworks wie Django oder Flask - die kommen später.
  • Keine Datenbanken wie MySQL oder PostgreSQL - du brauchst sie nicht, um zu lernen, wie man zählt.
  • Keine komplexen Projekte wie eine eigene App oder Website - du brauchst erstmal ein Fundament.

Dein Ziel für die ersten zwei Wochen: Schreibe kleine Programme, die etwas berechnen, Texte verarbeiten oder einfach nur auf Knopfdruck etwas ausgeben. Ein Taschenrechner. Ein Zahlenratespiel. Ein Name-Generator. Etwas, das dich beschäftigt - aber nicht überfordert.

Übungen, die wirklich helfen

Lesen reicht nicht. Du musst schreiben. Viel. Hier sind drei Übungen, die du in den ersten drei Tagen machen solltest:

  1. Der Zahlenrater: Der Computer denkt sich eine Zahl zwischen 1 und 10. Du ratest. Er sagt "zu hoch" oder "zu niedrig". Bis du richtig liegst.
  2. Der Name-Generator: Du gibst einen Vornamen ein. Der Computer fügt einen zufälligen Nachnamen hinzu (z. B. "Anna Müller", "Max Schmidt").
  3. Der Wochentagsrechner: Du gibst ein Datum ein (z. B. 25. Dezember 2025). Python sagt dir, welcher Wochentag das ist.

Du findest Lösungen für diese Aufgaben online - aber versuche es zuerst selbst. Selbst wenn du scheiterst. Jeder Fehler ist ein Lernschritt. Python zeigt dir genau, was schiefgelaufen ist. Das ist ein Geschenk.

Hand schreibt '5 Minuten täglich' auf einen Zettel neben einem Laptop, der ein Zahlenratespiel anzeigt, mit Kalender im Hintergrund.

Wo du Hilfe findest - und wo nicht

Google ist dein bester Freund. Aber nicht jeder Rat ist gut. Vermeide YouTube-Videos, die länger als 15 Minuten dauern und nur "Schau mal, wie cool das ist!" zeigen. Such stattdessen nach:

  • Python.org - die offizielle Dokumentation. Einfach, klar, ohne Schnickschnack.
  • Real Python - eine Website mit kurzen, praxisnahen Tutorials. Kein Theater, nur Code.
  • Stack Overflow - wenn du eine konkrete Fehlermeldung hast, such dort. Die meisten Fragen wurden schon beantwortet.

Und vergiss nicht: Du musst nicht alles verstehen. Du musst nur weitermachen. Wenn du eine Zeile Code nicht verstehst, überspring sie. Komme später zurück. Python ist wie Fahrradfahren - du lernst es, indem du es tust, nicht indem du dir ein Buch darüber liest.

Was kommt danach?

Nach vier Wochen hast du ein Gefühl dafür, wie Python funktioniert. Dann kannst du entscheiden, wohin du willst.

Wenn du Webseiten bauen willst: Lerne Flask - es ist klein, klar und perfekt für Anfänger.

Wenn du Daten analysieren willst: Lerne Pandas - es macht aus Tabellen etwas Verständliches.

Wenn du Automatisierung willst: Schreibe Skripte, die Dateien umbenennen, E-Mails versenden oder Webseiten abrufen. Das ist der Alltag vieler Python-Nutzer.

Es gibt keine richtige oder falsche Richtung. Es gibt nur eine: weitermachen.

Was du nicht vergessen darfst

Python ist kein Wettbewerb. Du brauchst nicht schneller zu sein als jemand anderes. Du brauchst nicht alles auf einmal zu können. Du brauchst nur jeden Tag fünf Minuten.

Ein kleiner Code. Ein Fehler. Eine Lösung. Das ist der Weg. Keine Zertifikate. Keine Kurse. Kein Druck. Nur du, dein Computer und die Frage: "Was passiert, wenn ich das hier ändere?"

Und wenn du nach zwei Wochen merkst: "Ich mag das", dann bist du schon weiter als 90 % der Leute, die angefangen haben.

Ist Python wirklich für Anfänger geeignet?

Ja, Python ist eine der benutzerfreundlichsten Programmiersprachen für Anfänger. Der Code ist fast wie normale Sprache - du schreibst print("Hallo") statt komplizierter Befehle. Es gibt keine komplizierten Klammern, Semikolons oder Datentypen, die du manuell definieren musst. Das macht es ideal, um logisches Denken zu lernen, ohne von Syntax abgelenkt zu werden.

Wie lange dauert es, Python zu lernen?

Du kannst die Grundlagen in zwei bis vier Wochen lernen, wenn du täglich 30 Minuten übst. Das bedeutet: Variablen, Schleifen, Bedingungen und einfache Funktionen beherrschen. Wer Python für Jobs oder Projekte nutzen will, braucht drei bis sechs Monate - aber das hängt davon ab, was du damit machen willst. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um Konsistenz.

Brauche ich Mathe-Kenntnisse, um Python zu lernen?

Nein. Du brauchst keine höhere Mathematik. Für die Grundlagen reicht Grundschulrechnen: addieren, multiplizieren, vergleichen. Wenn du später Datenanalyse oder KI machst, kommen mathematische Konzepte hinzu - aber das ist erst nach Monaten. Der Anfang ist rein logisch, nicht mathematisch.

Warum sollte ich Python statt JavaScript oder Java lernen?

Python ist einfacher zu lesen und zu schreiben. JavaScript ist wichtig für Webseiten, aber es hat viele Fallgruben - zum Beispiel unterschiedliche Verhaltensweisen in Browsern. Java ist stark, aber komplex mit vielen Regeln. Python gibt dir schnell Erfolgserlebnisse. Du siehst Ergebnisse, bevor du dich verlierst. Das hält dich motiviert.

Was mache ich, wenn ich einen Fehler bekomme?

Lies die Fehlermeldung genau. Python sagt dir meistens genau, was schiefgelaufen ist - z. B. "NameError: name 'print' is not defined". Dann suchst du diesen Fehler auf Stack Overflow. Die meisten Fehler sind immer dieselben: Tippfehler, falsche Einrückung, fehlende Anführungszeichen. Kopiere den Fehlertext, füge ihn in Google ein - und du findest die Lösung. Das ist normal. Jeder Entwickler macht das.

Kann ich Python auf dem Handy lernen?

Ja, aber nur begrenzt. Apps wie Pydroid oder SoloLearn funktionieren für einfache Übungen. Aber du wirst schnell an Grenzen stoßen. Für echtes Lernen brauchst du eine richtige Tastatur, einen Bildschirm und die Möglichkeit, Dateien zu speichern und zu organisieren. Ein Laptop oder PC ist die bessere Wahl - besonders, wenn du ernsthaft lernen willst.